Ja, "figos da Índia" so heißen die Kaktusfeigen hierzulande. Lateinisch Opuntia ficus indica. So beladen mit Früchten wie in diesem Jahr war das Exemplar in meinem Garten noch nie.
an einem einzigen Blatt! |
Die schmecken auch wirklich lecker. Ich musste allerdings in den Stiefel reisen, um das festzustellen. Denn hier in der Algarve werden die Früchte verkannt - vielleicht weil sie an jeder Ecke wachsen. In Süditalien jedoch werden sie in Feinschmecker-Restaurants als Nachtisch serviert und auf dem Markt verkauft. Und so probierte ich meine erste Kaktusfeige in Apulien - obwohl ich seit Jahren welche in meinem Garten hatte, einfach so zur Dekoration.
Seither nehme ich zum Genuss dieser figos öfter mal den Aufwand in Kauf - denn man muss höllisch aufpassen bei den Dingern, sie haben nämlich die gleichen fiesen, feinen, fast unsichtbaren und kaum aus Stoff und Haut raus zu kriegenden Stacheln wie die Blätter. Denen ich doch bestimmt jeden Frühling beim Pflücken der Mispeln vom Baum dahinter wieder zu nahe komme. Iiiiii....
Hier eine kleine Anleitung zum schmerzfreien Pflücken und Schälen der Früchte:
Bloß nicht anfassen!!!
"Nopalitos" nennt man übrigens die jungen grünen Blätter des Feigenkaktus, die gar keine Blätter sind sondern sogenannte Sprossglieder. In Mexiko gibt es riesige Plantagen davon und man bereitet sie als Gemüse oder Salat zu. Seit Jahren habe ich vor, das mal auszuprobieren aber jedesmal, wenn es mir einfällt, hat meiner gerade keine jungen zarten Glieder. Ups, das war jetzt ganz unbeabsichtigt ein wenig frivol - vielleicht nennen wir die Dinger lieber «Cladoden, Kladodien, oder Platykladien».
Wie dem auch sei - ich werde es bei Gelegenheit versuchen - allerdings muss erst überlegt werden, wie man die Stacheln von den Blättern bringt, pardon den Gliedern - dürfte nicht so leicht sein, diese aufzustellen und wie die Frucht zu schälen. Vielleicht weiß ja ein/e Leser/in Bescheid... (Bitte bitte hier als Kommentar posten, nicht auf fb wo es dann nur wenige sehen. Auch Rezepte werden gerne angenommen. Danke!)
Hier noch die ganze Pflanze |
PS: Farbig hervorgehobene Wörter im Text sind Links zu weiterführenden Infos.
Glückwunsch.Toller Bericht.
AntwortenLöschenIch mag sie auch gern essen. Schmecken sehr gut.
LG Gabriel
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.443665158978594.107031.100000053419778&type=3
Obrigadinha! Deine Fotos sind auch toll - hab ich ganz vergessen, vor lauter Früchten, dass man auch eine Blüte zeigen könnte. Danke für den Link.
LöschenDa kann man ja neidisch werden. Wer so einen Schatz zahlreich um sich hat, schätzt ihn nicht mehr. Wenn die Portugiesen wüssten, wie teuer die Dinger hier verkauft werden.
AntwortenLöschenAlso Rezepte für die Kaktusfeige kenn ich nicht, außer sie so zu essen, wie die Natur sie am Kaktus hat wachsen lassen. Kannst aber mal frisch gemahlenen Schwarzen Pfeffer drauf tun. Leicht gepfeffert esse ich auch meine Erdbeeren ganz gerne.
AntwortenLöschenZur Technik: ich esse sie genauso wie eine Kiwi (nur halt mit entsprechenden Werkzeug wie Zange oder Gabel wegen der üblen Stachelei). Längs in der Mitte durchschneiden, mit der Gabel fixieren und mit einem kleinen Teelöffel von innen heraus aus schälen/löffeln.
Sieht gut aus, Dein stacheliger Kaventsmann ... ;-)
Danke Tano - vor allem auch für das neue Wort. Kaventsmann! Musste googeln - falls noch andere Leser dieselbe Bildungslücke aufweisen:
LöschenWikipedia:
Kaventsmann bezeichnet umgangssprachlich einen beleibten Mann oder einen großen Gegenstand, in der Seemannssprache auch eine große Welle. Der Ausdruck leitet sich vom Wort Kavent [von lat. cavere ‚Beistand leisten‘] ab, welches in der älteren deutschen Rechtssprache einen Bürgen bezeichnet.[1] Vermutlich wurde der Körperumfang oder auch die Machtfülle der wohlhabenden Bürgen hier bildhaft auf große/mächtige Gegenstände bzw. Personen übertragen.
Nach einer anderen gängigen Herleitung geht der Begriff auf in Konventen lebende Mönche (Konventsmann) zurück, die man sich ebenfalls als wohlgenährte, dicke Männer vorstellte.[2][3] Da das Wort aber erst seit dem 19. Jahrhundert belegt ist, ist diese Herleitung eher unwahrscheinlich.
Duden:
1.(landschaftlich) jemand, etwas, was durch seine Größe beeindruckt
2.(Seemannssprache) Wellenberg, der aus zwei aus verschiedenen Richtungen anbrandenden Wellen besteht und für Schiffe sehr gefährlich sein kann
Beim Essen ist mir ehrlich gesagt lieber, die Stacheln sind vorher schon definitiv weg - ich bin manchmal ein wenig ungeschickt ;)
Ich habe diese Früchte bis jetzt erst einmal probiert, aber nur in Deutschland. Mir haben sie gar nicht geschmeckt. Vielleicht lag es aber an der Qualität der Früchte, denn mein Mann war auch nicht davon begeistert, obwohl er sie in Marokko durchaus gerne isst.
AntwortenLöschenMeine Nachfrage bei ihm wegen der Nopalitos hat leider nichts ergeben. Anscheinend werden die dort nicht gegessen.
Ich glaube die Nopalitos kennt man als Lebensmittel nur in Mexiko oder vielleicht in Südamerika. Vielleicht kommt ja noch was.
LöschenWas die Früchte anbelangt, da gibt es schon Unterschiede und da ist ja auch noch der Transport - die werden wahrscheinlich auch unreif geerntet und schmecken deswegen anders.
Wir haben diese Früchte in Tunesien gegessen und waren sehr begeistert,außerdem haben uns Einheimische gezeigt wie man diese Kaktusfeigen problemlos Pflücken und Essen kann.Man nehme ein Handelsübliches Tempotaschentuch und reibe die frucht damit ab dann kann man sie problemlos in die Hand nehmen zur Weiterverarbeitung.
AntwortenLöschenHier mal 2 Rezepte:
AntwortenLöschenNopalito con carne für 6 Portionen
10 Nopalitoblätter
250g Hackfleisch
3 Esslöffel Öl
3 kleine Kartoffeln
1 Zwiebel
2 Tomaten
1 Knoblauchzehe
Zitronat
Mandeln
Rosinen
Zimt
Alles in Stücke schneiden, Nopalitos und Kartoffwln in Salzwasser kochen und abtropfen lassen, Hackfleisch in einem geschlossenen Topf anbraten, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Rosinen und Mandeln dazugeben, auf kleiner Flamme köcheln bis das Fleisch gar ist, Nopalitos und gemahlenen Zimt zugeben, gut durchziehen lassen und mit zitronat anrichten.
Crema de nopalito y tomate 6 Portionen
250ml Sahne
salzige Kekse
Knoblauch
10 Nopalitos
50g Butter
Zwiebeln
Pfeffer
Hühnerbrühe
250g Tomaten
Nopalitos in Stücke schneiden, in Salzwasser kochen, abtropfen lassen, Tomate, Zwiebeln, Knoblauch und Pfeffer pürieren und in Butter anbraten, Nopalitos hinzufügen und 10min kochen lassen, Milch oder Sahne hinzugeben, Heiß servieren und mit salzigen Keksen Essen
Herzlichen Dank! Und wie war das jetzt mit dem Kochen der Blätter? 24 h vorkochen?
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