Montag, 28. Mai 2012

Hunderunde

So sieht es aus, wenn wir uns mit unseren drei (bis vier) Vierbeinern auf den Weg zu täglichen Hunderunde machen. Wir fahren ein paar Hundert Meter mit dem Auto, um bewohnte Gebiete zu vermeiden, z.B. nach hier oder nach hier.


Estrela
Darf ich vorstellen:  Das ist Estrela (Schtrehla). Mein Mann hat sie vor etwa 5 Jahren bei einer tierliebenden Schwedin, die streunende Hunde aufsammelt und aufpäppelt, geholt. Sie (die Hündin, nicht die Schwedin) war total verängstigt, stammte aus dem Wurf einer völlig verwilderten Hündin, die vermutlich Schafe riss, um sich zu ernähren. Sie ist eine ganz Liebe, aber heute noch schüchtern, und manchmal spinnt sie ein wenig. Jedoch gibt sie äußerlich und belltechnisch einen guten Wachhund ab; der Fremde, der an unserem Haus vorbei geht, sieht und hört ihr ihre Ängstlichkeit nicht an und ich bin sicher, sie selber würde sie auch vergessen, sollte der Fremde es tatsächlich wagen, ungebeten bei uns einzudringen. 

Floquinhas


Ein Jahr später kam gegen meinen ausdrücklichen Willen Floquinhas dazu. Wie es dazu kam, und warum auch Flöckchen ein guter Wachhund ist, habe ich hier beschrieben.

Joey




Joey, der Einohrhängehund, sollte eigentlich ein Chihuaua sein. Zumindest wollte mein älterer Sohn so einen von einer Freundin kriegen. Da es nicht dazu kam, holte er sich einfach einen ganz kleinen Hund vom Tierheim. Er war damals sogar winziger als der 5-monatige Floquinhas. Doch dann hörte er einfach nicht mehr auf zu wachsen. Unser Sohn wohnt inzwischen nicht mehr bei uns. Joey schon. Joey ist ein Clown, macht immer Unsinn.

(unser Teich ist viel kleiner!)
Er legt sich zum Beispiel in unseren kleinen Mini-Fischteich (Joey passt gerade knapp rein), sodass sich mein Mann sich immer neue Absperrungstechniken einfallen lassen muss, um ihn daran zu hindern. Joey ist sehr gutmütig, sieht aber, wenn er durch den Zaun bellt, mit seinem breiten, etwas an einen Kampfhund erinnernden Gesicht ziemlich furchterregend aus. Also, ich denke, wir können uns in unseren vier Wänden trotz Einbruchswelle ziemlich sicher fühlen.

Auf den Spaziergängen sind Joey und Estrela immer zusammen auf der Jagd. Joey springt in den Büschen herum wie ein wild gewordenes Zicklein, aber er erwischt nie was. Estrela hat schon Kaninchen... tut mir leid - das hat sie wohl von ihrer verwilderten Mutter ins Erbgut gekriegt. 


Bei dieser außerordentlichen Begegnung stellte Joey sogar sein zweites Ohr auf. Genützt hat es ihm nichts: er ging zu nahe ran und wurde ins Bein gebissen. Nicht schlimm.

(Die Schlangen im Algarve sind nicht giftig. Es gibt in Portugal nur eine einzige giftige Schlangenart, dafür erzählen Portugiesinnen furchtbar gerne die Geschichte von der Bekannten (!), die des Nachts im Schlaf von einer Schlange besucht wurde, die ihrem Neugeborenen die Milch weg getrunken hat...)


Jimmy

Ach ja, und ab und zu kommt noch ein vierter Hund dazu. Jimmy - der gehört meinem jüngeren Sohn und wohnt auch bei ihm und folgt ihm auf's Wort. Jimmy ist ein "Gischpel" (das ist ein schweizerdeutsches Wort für jemanden, der nie still sitzen kann) und wenn er hier im Urlaub ist, bringt er ziemlich viel Unruhe ins Haus, besser gesagt in den Garten, und stiftet alle anderen zum Bellen und Löcher Graben an.

Jimmy ist ein wenig kleiner als Estrela und Joey aber ziemlich viel grösser als Floquinhas und hat wunderschöne Augen, schwarz umrandet wie die Nofretete.

Es ist immer wieder interessant, zu beobachten, wie jeder Hund so seine ganz eigene Persönlichkeit hat, seinen eigenen Lauf- Bell- Bettel- und Pinkelstil entwickelt, seine Macken und Ticks. Und wie gut sie uns Menschen und unsere Stimmungen verstehen. Besser als wir sie...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen